17.08.17Berlin

Bildungspolitiker der Hauptstadtregion haben noch viel Arbeit vor sich

Amsinck zu INSM-Bildungsmonitor 2017: Ergebnisse für Berlin besorgniserregend, Brandenburg mit Defiziten in Sachen Forschung

Zu den Ergebnissen des heute vorgestellten Bildungsmonitors, den das Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erarbeitet hat, erklärt Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB):

 „Der neue INSM-Bildungsmonitor zeigt, dass die Bildungspolitiker in der Hauptstadtregion noch viel Arbeit vor sich haben. Vor allem angesichts der raschen Digitalisierung ist eine moderne und effektive Schul- und Hochschulbildung wichtig, die Talente bestmöglich fördert. Die Unternehmen sind mehr denn je auf guten Nachwuchs angewiesen. Mängel im Bildungssystem dürfen nicht dazu führen, dass sich die Fachkräfte-Engpässe in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen.

Für Berlin sind die Ergebnisse des Bildungsmonitors im Bereich der schulischen Leistungen besorgniserregend. Problematisch ist vor allem, dass ein hoher Anteil der Schüler bei Vergleichsarbeiten nicht einmal die bundesweiten Mindeststandards erreicht. Auch brechen viel zu viele Jugendliche die Schule vorzeitig ab. Unter ausländischen Jungen und Mädchen erreicht sogar jeder Fünfte keinen Abschluss. Die Bildungspolitik muss diese Themen ernst nehmen und darf die Misere nicht dauerhaft hinnehmen. Wir brauchen dringend mehr Qualität bei der Vermittlung von Lerninhalten. Die Unternehmen haben ihr Engagement in der dualen Ausbildung in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Das kann aber nur dann Früchte tragen, wenn die Firmen genügend qualifizierte junge Leute finden, die Potenzial besitzen.

Berlins große Stärke sind weiterhin die Forschung und die Hochschullandschaft. Hier kommt republikweit niemand an die guten Berliner Ergebnisse heran. Auch die Betreuungs-Infrastruktur hat sich gut entwickelt.

Brandenburg hat sein Bildungssystem der INSM-Studie zufolge ein Stück weit vorangebracht. Im bundesweiten Vergleich hat sich das Land ins untere Mittelfeld vorgearbeitet. Die Mark verbucht auf der Haben-Seite gute Leistungen der Schüler, eine gut ausgebaute Förder-Infrastruktur und eine intensivere internationale Orientierung. Die Leistungen der brandenburgischen Hochschulen in Sachen Forschung lassen indes sehr zu wünschen übrig. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen für mehr Spitzenleistungen von Wissenschaftlern zu schaffen. Nötig ist auch ein besseres Angebot in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Brandenburg muss insgesamt attraktiver auch für Studenten werden, gerade im Bereich des dualen Studiums. Unser Ziel bleibt es, dass wir im Jahr 2019 auf 1.000 dual Studierende in Brandenburg kommen – heute sind es erst knapp 500.“ 

Dipl.-Volksw. Christian Amsinck - © UVB / Annette Koroll
UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck: "Die Bildungspolitiker in der Hauptstadtregion haben noch viel Arbeit vor sich. Mängel im Bildungssystem dürfen nicht dazu führen, dass sich die Fachkräfte-Engpässe in den Unternehmen in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen."

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