
Beschäftigung in Berlin und Brandenburg
„Die Corona-Krise ist die härteste Belastungsprobe für den Arbeitsmarkt seit Jahrzehnten", kommentiert UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck die Arbeitsmarkt-Daten vom April 2020. "Nahezu alle Branchen in der Hauptstadtregion sind spürbar vom Einbruch der Nachfrage und von den verordneten Kontaktbeschränkungen betroffen. In Berlin haben im März und April 32.201 Unternehmen Kurzarbeit angemeldet, in Brandenburg waren es 21.584 Unternehmen. Das sind weitaus mehr als in der Finanzkrise 2008/2009."
Die Unternehmen zeigten, dass sie ihre Fachkräfte unbedingt halten wollen, erklärte Amsinck weiter. Sie bauten Überstunden und Arbeitszeitkonten ab und nutzten intensiv die Kurzarbeit, die sich jetzt als der wichtigste Stabilisator erweise. "Doch gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Hotels, Gastronomie und Dienstleistungen sind die finanziellen Reserven begrenzt. Hier geht die Krise sofort an die Substanz."
Die Arbeitslosigkeit sei bereits spürbar gestiegen, fügte der Hauptgeschäftsführer hinzu, und liege mit 9,3 Prozent in Berlin (Vorjahr 7,7 Prozent) und 6,2 Prozent in Brandenburg (Vorjahr 5,8 Prozent) deutlich über dem Vorjahreswert.
"Deshalb braucht die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg so schnell wie möglich einen Fahrplan für einen Wiedereinstieg. Je eher der Neustart gelingt, desto weniger Arbeitsplätze gehen verloren", zeigte sich Amsinck überzeugt. "Wir glauben, dass viele Branchen verantwortungsvoll wirtschaften und zugleich die Gesundheit von Beschäftigten und Kunden schützen können."
Außerdem seien Maßnahmen nötig, die für Wachstum sorgen. "Es gilt, konjunkturstimulierende Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Neben höheren Investitionen des Staates brauchen wir Kaufanreize für die Konsumenten und Steuerentlastungen, damit die Nachfrage wieder in Schwung kommt.“