18.06.21Berlin

Kunststoff-Arbeitgeber: Gewerkschaft muss auf dem Boden der Realität bleiben

Zu starke Tarifsteigerungen könnten Standorte gefährden

Die Arbeitgeber der Kunststoff-Industrie in Berlin und Brandenburg setzen weiterhin darauf, den Tarifkonflikt mit der IG BCE am Verhandlungstisch zu lösen. Zugleich appellieren sie an die Gewerkschaft, die Realität in der Branche nicht aus dem Blick zu verlieren. „Zweistellige Lohnzuwächse auf einen Schlag sind für unsere Unternehmen schlicht nicht darstellbar. Solche Forderungen haben mit der Realität nichts zu tun.“ Das sagte Nils Schuster, Geschäftsführer des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbands der Kunststoff Verarbeitenden Industrie in Berlin und Brandenburg (AKB), am Freitag in Berlin. „Konflikte über Arbeitsbedingungen lassen sich nicht per Pressemitteilung lösen, sondern nur in fairen Verhandlungen.“

Rohstoffe und Energie deutlich teurer

Schuster verwies auf die schwierigen Bedingungen in der Kunststoffbranche. „Wir haben es mit deutlichen Kostensteigerungen für Rohstoffe und Energie in den vergangenen Jahren zu tun. Hinzu kommen die Erschwernisse durch die Corona-Pandemie. Den immensen Druck auf die Margen kann die IG BCE nicht einfach ignorieren.“ Zu deutliche Steigerungen bei den Arbeitskosten könnten in letzter Konsequenz den Fortbestand von Standorten gefährden. „Eine Gewerkschaft, die das ignoriert, streut den Beschäftigten Sand in die Augen.“

Der AKB-Geschäftsführer verwies auf das Angebot der Arbeitgeber von zwei Mal 2,5 Prozent  bei einer Laufzeit bis Ende Februar 2023. Zudem hatte der AKB angeboten, die unterste Entgeltgruppe zu streichen und die dort Beschäftigten höher einzugruppieren. Außerdem sieht das Angebot eine Anhebung der steuerfreien Nachtzuschläge von 20 auf 25 Prozent vor. „Wir sind darüber hinaus bereit, über eine substanzielle Entwicklung der unteren Lohngruppen zu sprechen. Das funktioniert am ehesten auf der Ebene des Flächentarifvertrags.“

Bizarres Vorgehen der Gewerkschaft

Die Arbeitgeber erwarten von der IG BCE nun ein klares Bekenntnis zu diesem Instrument. Der Flächentarifvertrag habe für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer unbestreitbare Vorteile. „Auf der einen Seite erklärt der Deutsche Gewerkschaftsbund die Tarifbindung zu einem der zentralen Themen in diesem Wahljahr“, wunderte sich Schuster. „Auf der anderen Seite legt eine DGB-Mitgliedsgewerkschaft, die IG BCE,  selbst ohne Not die Axt an den Flächentarif. Das ist ausgesprochen bizarr.“ 

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Nils Schuster, Unternehmensverbände, Berlin, Brandenburg
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