08.05.24

MINT-Frühjahrsreport 2024

Der aktuelle MINT-Frühjahrsreport zeigt, dass die bundesweite Fachkräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)  im März 2024 mit rund 244.400 fehlenden Arbeitskräften im Vergleich zum sehr hohen Vorjahreswert von 307.000 um 20,4 Prozent gesunken ist, damit aber trotz der starken konjunkturellen Abkühlung auf hohem Niveau bleibt.

Die größten Engpässe bestehen mit 77.900 in den Energie-/Elektroberufen, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 45.400 sowie in den IT-Berufen mit 29.500.

Fachkräftebedarf in Berlin-Brandenburg

In der Region Berlin-Brandenburg sind derzeit 28.300 MINT-Stellen unbesetzt (Stand: März 2024). Dabei entfallen 15.300 offene Stellen auf den nicht-akademischen Bereich der Facharbeiter, Meister und Techniker und 13.100 auf den akademischen Bereich (Abweichung durch Rundungsdifferenz). Demgegenüber stehen 19.618 Arbeitslose (Stand: März 2024), davon 11.709 Personen mit beruflicher sowie 7.909 mit akademischer Qualifikation.

Der Anteil der älteren MINT-Beschäftigten ab 55 Jahren steigt im Bundesdurchschnitt seit vielen Jahren und beträgt aktuell 22,3 Prozent. Den niedrigsten Wert weist mit 19,0 Prozent derzeit Berlin auf. Brandenburg hat mit 25,2 Prozent bundesweit den zweitgrößten Anteil älterer Beschäftigter. Von den zehn Landkreisen mit dem größten Anteil älterer Beschäftigter ab 55 Jahren stammen zwei aus Brandenburg. Am größten ist der Anteil mit 33,8 Prozent im Landkreis Spree-Neiße.

Gestiegen ist unter den MINT-Beschäftigten zudem der Anteil von ausländischen Arbeitskräften. In Brandenburg stammen 10,2 Prozent der MINT-Beschäftigten aus dem Ausland, in Berlin 21,5 Prozent (bundesweit: 12,5 Prozent).

Auch der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten steigt weiter an. Brandenburg liegt hier mit 15,1 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt von 16,2 Prozent. In Berlin ist der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten mit 22,3 Prozent bundesweit deutlich am größten.

Bei der IT-Beschäftigung zeigt sich, dass zwischen dem vierten Quartal 2012 und dem dritten Quartal 2023 Berlin einen besonders hohen Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen hatte (+169,1 Prozent) – die Zahl der Beschäftigten stieg von 29.388 auf 79.083. In Brandenburg konnte in dieser Zeit ein Beschäftigungszuwachs von 79,4 Prozent beobachtet werden – hier entwickelte sich die IT-Beschäftigung von 6.262 auf 11.233.

Handlungsempfehlungen

Der Report gibt auch Handlungsempfehlungen, wie es gelingen kann, dass sich mehr (junge) Menschen für eine Ausbildung oder Studium in den MINT-Berufen entscheiden:

  • MINT-Bildung in der gesamten Bildungskette verbessern: Forschergeist und Neugierde für mathematische Zusammenhänge / Naturphänomene müssen bei allen Schülerinnen und Schülern frühzeitig geweckt werden (klischeefrei!). Dazu müssen die frühkindliche Bildung gestärkt, der Ganztag besser genutzt und die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden.
  • Kooperationen an Schulen stärken: außerschulische MINT-Akteure wie Science Center, Schülerlabore etc. einbeziehen; Betriebe können MINT in Anwendung erklären z. B. im Rahmen von Patenprogrammen, Praktika (für Lehrer und Schüler!)
  • Fachkräftemangel bei Lehrkräften entgegenwirken: Wertschätzung der Lehrerbildung steigern, zeitgemäße Unterrichtsmethoden (Digitalisierung!), Potenzial von Zugewanderten nutzen (auch Ein-Fach-Lehrkräfte), Seiten- und Quereinstieg qualitativ sichern, regelmäßige Fortbildung und Aufstiege ermöglichen
  • alle vorhandenen Potenziale insbesondere bei Frauen, Zugewanderten und Älteren heben

MINT-Report

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Gesamtmetall, BDA und „MINT Zukunft schaffen“ sind Mitglieder im Nationalen MINT Forum.

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Der Report

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