22.01.20Berlin

Wenn die Seele schmerzt

Der Krankenstand unter den Beschäftigten stabilisiert sich - doch psychische Leiden bleiben ein großes Problem für Beschäftigte und Unternehmen.

Der aktuelle Länderübergreifende Gesundheitsbericht 2019 zeigt: Beschäftigte in Berlin und Brandenburg sind im Schnitt knapp drei Wochen pro Jahr krankgeschrieben. Hochgerechnet sind das 45,97 Millionen Arbeitstage, die der Region durch Arbeitsunfähigkeit verloren gehen. Die Unternehmen kümmern sich intensiv um die Gesundheit der Arbeitnehmer.

Nach einem längeren Anstieg bis 2016 hat sich der Krankenstand in der Region stabilisiert. In Berlin lag er mit 5,1 Prozent im Bundesdurchschnitt. In Brandenburg lag der Wert mit 5,9 Prozent leicht darüber. 

Dabei sind die regionalen Unterschiede teilweise deutlich ausgeprägt: Besonders hohe Krankenstände wiesen im Jahr 2018 die Bezirke Marzahn-Hellersdorf (6,3 Prozent), Reinickendorf (6,2 Prozent) und Spandau (6,1 Prozent) auf. Deutlich seltener krank waren Beschäftigte aus Friedrichshain-Kreuzberg (3,7 Prozent), Mitte (4,0 Prozent) und Charlottenburg-Wilmersdorf (4,3 Prozent).

In Brandenburg lagen die Krankenstände insbesondere in den Landkreisen Barnim (6,8 Prozent), Ostprignitz-Ruppin (6,6 Prozent) und Märkisch-Oderland (6,6 Prozent) über dem Landesdurchschnitt. Den niedrigsten Krankenstand verzeichnete Potsdam mit 5,0 Prozent. Gründe für die regionalen Unterschiede dürften in beiden Ländern vor allem unterschiedliche Altersstrukturen, eine unterschiedlichen sozio-ökonomische Struktur und die Beschäftigung in unterschiedlichen Branchen sein.

Am häufigsten erkrankten die Beschäftigten in Berlin und Brandenburg an Muskel-Skelett-Erkrankungen, gefolgt von psychischen und Verhaltensstörungen sowie Erkrankungen der Atemwege. Insgesamt entgingen der Region 2018 durch Arbeitsunfähigkeit 45,97 Millionen Arbeitstage. Umgerechnet ergibt sich dadurch ein Produktionsausfall in Höhe von 4,19 Milliarden Euro (2016: 4,25 Milliarden Euro).

Fokus: Psychische Gesundheit

Besondere Aufmerksamkeit legt der aktuelle Bericht auf die psychische Gesundheit von Beschäftigen. Dabei fällt auf: Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen sind in den vergangenen Jahren angestiegen und haben sich seit 2014 in beiden Bundesländern auf hohem Niveau stabilisiert. In Berlin spielen sie mit rund 18 Prozent Anteil am Krankenstand eine größere Rolle als in Brandenburg mit einem Anteil von rund 15 Prozent. Wenn die Seele erkrankt, fehlen die Menschen besonders lange bei der Arbeit: In Berlin sind es 34 Tage, in Brandenburg 32 Tage.

Prävention durch betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) mit seinen Säulen Arbeitsschutz, betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) und der betrieblichen Gesundheitsförderung hilft, die Gesundheit der Beschäftigten zu verbessern bzw. wiederherzustellen. 

Bei der Einführung und Umsetzung entsprechendeer präventiver Maßnahmen unterstützen wir Sie als Verband - sprechen Sie uns gern an.

Länderübergreifender Gesundheitsbericht

Den Länderübergreifende Gesundheitsbericht finden Sie hier zum kostenlosen Download. Er kann beim Cluster Gesundheitswirtschaft BerlinBrandenburg – HealthCapital als gedrucktes Heft bestellt werden.

Ihre Ansprechpartnerin für betriebliches Gesundheitsmanagement

Jutta Wiedemann
Abteilungsleiterin Betriebliche Personalpolitik und Fachkräftesicherung
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Weiterführende Informationen

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