MINT-Frühjahrsreport 2023
Der aktuelle MINT-Frühjahrsreport zeigt, dass die bundesweite Fachkräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im April 2023 mit rund 308.400 fehlenden Arbeitskräften im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, aber weiterhin auf sehr hohem Niveau bleibt.
Die größten Engpässe bestehen mit 88.600 in den Berufen der Energie- und Elektrotechnik, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 56.600 sowie in den IT-Berufen mit 50.600.
Fachkräftebedarf in Berlin-Brandenburg
In der Region Berlin-Brandenburg sind derzeit 29.400 MINT-Stellen unbesetzt (Stand: April 2023). Dabei entfallen 13.900 offene Stellen auf den nicht-akademischen Bereich der Facharbeiter, Meister und Techniker und 15.600 auf den akademischen Bereich. Demgegenüber stehen 17.037 Arbeitslose (Stand: April 2023), davon 10.246 Personen mit beruflicher sowie 6.791 mit akademischer Qualifikation.
Der Anteil der älteren MINT-Beschäftigten ab 55 Jahren steigt im Bundesdurchschnitt seit Jahren und beträgt aktuell 21,9 Prozent. In Berlin liegt der Anteil der älteren Beschäftigten derzeit bei 18,9 Prozent. Brandenburg hat mit 25,7 Prozent bundesweit den größten Anteil älterer Beschäftigter. Von den zehn Landkreisen mit dem größten Anteil älterer Beschäftigter ab 55 Jahren stammen vier aus Brandenburg. Am größten ist der Anteil mit 35,7 Prozent im Landkreis Spree-Neiße.
Gestiegen ist unter den MINT-Beschäftigten zudem der Anteil von zugewanderten Arbeitskräften. In Brandenburg stammen 8,5 Prozent der MINT-Beschäftigten aus dem Ausland, in Berlin 20,0 Prozent (bundesweit: 11,8 Prozent).
Auch der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten steigt weiter an. Brandenburg liegt hier mit 15,1 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt von 16,0 Prozent. In Berlin ist der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten mit 22,0 Prozent bundesweit deutlich am größten.
Handlungsempfehlungen
Der Report gibt auch Handlungsempfehlungen, wie es gelingen kann, dass sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung oder Studium in den MINT-Berufen entscheiden.
Langfristig wirken sich dabei bessere Bildungschancen in der Gesellschaft für das MINT-Fachkräfteangebot aus. Kurz- bis mittelfristig wirken sich Maßnahmen bei den Potenzialen von Frauen, Älteren und Zuwandererinnen und Zuwanderern positiv aus.
MINT-Report
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Gesamtmetall, BDA und „MINT Zukunft schaffen“ sind Mitglieder im Nationalen MINT Forum.