
Beschäftigung in Berlin und Brandenburg
Zu den Arbeitsmarkt-Zahlen für den August 2021 erklärt der stellvertretende UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp:
Corona ist für den Arbeitsmarkt in Berlin längst nicht überwunden. Die Arbeitslosenzahl liegt weiter deutlich über dem Stand von 2019. Allerdings hat der Jobmarkt an Schwung gewonnen, beim Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung liegt die Hauptstadt bundesweit wieder an der Spitze. Die beschäftigungsintensiven Branchen rund um Tourismus und Veranstaltungswirtschaft, die die Pandemie hart getroffen hat, sind allerdings noch ein gutes Stück vom Niveau vor der Krise entfernt.
Bedenklich ist das Plus bei der Langzeitarbeitslosigkeit – hier gibt es erst wenig Hoffnungszeichen. Je länger diese Menschen ohne Job sind, desto schwieriger ist es, sie wieder in das Berufsleben zu integrieren.
Die Arbeitsmarkt-Daten machen deutlich, dass die Unternehmen für einen erfolgreichen Neustart mehr Rückenwind von der Politik brauchen. Das bedeutet zum einen mehr Tempo beim Impfen, wo sich die Firmen nach Kräften beteiligen. Zum anderen muss es jetzt um bessere Investitionsbedingungen, um mehr Freiräume und weniger Bürokratie für die Wirtschaft gehen. Das Thema Neustart bleibt ein Top-Thema für die Agenda der neuen Koalition im Abgeordnetenhaus.
Brandenburg ist in Sachen Erholung schon ein gutes Stück weiter als die Hauptstadt. Das Job-Wachstum ist beachtlich, die Arbeitslosenquote die zweitniedrigste in den östlichen Bundesländern. In einigen Branchen ist das Thema Fachkräftemangel schon wieder ein wichtiges Thema.
Es ist zwar erfreulich, dass das sich Angebot auf dem Ausbildungsmarkt in der Hauptstadtregion weiter erhöht hat. 9.000 unbesetzte Lehrstellen zu Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September sind für die Unternehmen aber eine Hypothek. Nötig ist jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Arbeitsagenturen und Unternehmen, um so viele offene Stellen wie möglich noch zu besetzen.“